Jugendliche, die im Slum Mathare im Norden von Nairobi aufgewachsen sind, haben kaum Aussichten auf eine berufliche Aus­bildung. Um ihnen eine Chance zu bieten, plante der deutsche Verein Promoting Africa zusammen mit der kenianischen Organisa­tion Youth Support Kenya eine neue Handwerksschule. Studenten der Technischen Universität München erarbeiteten das architektonische Projekt in einem Semesterentwurf. Einer der Vorschläge wurde ausgewählt und von sechs Studenten zur Werkplanung des ersten von drei Bauabschnitten vertieft. Der Komplex besteht aus vier Gebäuden, die verschiedene Freibereiche definieren. Die Fassaden aus massivem Natursteinmauerwerk entsprechen den lokalen Bautraditionen, während die Verwendung des schnell wachsenden, einheimischen Bambus eine in Kenia noch unübliche ökologische Alternative zu Holz oder Metall ­darstellt. Projektgruppen in München und Nairobi testeten den Baustoff zunächst auf Leistungsfähigkeit und Einsatzmöglichkeiten und entwickelten die Konstruktion des Dachtragwerks. In Kenia begannen lokale Arbeiter vorab mit der Errichtung der Fundamente. Die erste Gruppe deutscher und kenianischer Studenten erstellte im Anschluss zusammen mit einheimischen Arbeitern die Steinmetz- und Mauerarbeiten des Rohbaus. Die zweite Gruppe führte dann die Beton- und Bambusarbeiten der Dachkonstruktion aus.