»Minna no Mori« – »ein Wald für Jedermann« – heißt die neue Mediathek im japanischen Gifu und entsprechend offen zeigt sich der große Lesesaal mit seiner markanten hölzernen Dachkonstruktion. Der Gebäudekomplex mit rund 7500 m2 Grundfläche nimmt das Motiv der benachbarten Kinka-Berge in Form des sanft gewölbten Dachs auf.

Im Erdgeschoss empfangen unterschiedliche öffentliche Zonen, die rund um ein gläsernes Bucharchiv gruppiert sind, die Besucher. Erst im Lesesaal, der das gesamte Obergeschoss einnimmt, zeigen sich die »Globes«, die dem Gebäude seinen unverwechselbaren Ausdruck verleihen. Die transluzenten Schirme aus Polyestergewebe mit applizierten Vliesmustern streuen sowohl das Tageslicht als auch das Kunstlicht aus in die Schirme eingehängten Pendelleuchten.

Das hölzerne Dach wölbt sich baldachinartig und erreicht am Scheitel der elf Schirme jeweils den höchsten Punkt. Dort kann warme Luft über Oberlichtöffnungen abgeführt werden und die Schichten lichten sich zu einer durchlässigen Gitterstruktur. Unzählige Zypressenholzlatten von nur 12 x 2 Zenti­metern kreuzen sich in der Konstruktion, gebündelt zu drei bis sieben Schichten, die ein tragendes System ausbilden. Das korbartige Geflecht verleiht dem Saal eine wohnliche Atmosphäre, die zum Lesen auf den »Inseln« unter den Globes einlädt.