Am Fuß des Monte Urgull, der die Bucht von San Sebastián nach Norden abschließt, liegt das San Telmo-Museum zwischen der dichtbebauten Altstadt und dem üppigen Grün des Hügels. Der Erweiterungsbau des Museums für die Geschichte des Baskenlandes betont diese Grenze und vermittelt zugleich zwischen Stadt- und Naturraum. Der metallisch schimmernde Riegel, der sich auf der Plaza auffächert, wirkt wie eine artifizielle, bewachsene Felswand. Der Neubau ergänzt den bestehenden Museumskomplex – ein ehemaliges Dominikanerkloster aus dem 16. Jahrhundert mit Anbau aus den 1930er-Jahren – mit neuem Eingangsfoyer, Vortragssaal, Ausstellungsbereich, Café und Bibliothek. Der 150 m lange, schmale Baukörper ist in die enge Restfläche zwischen Kloster und Berg implantiert, teilweise wurde die Felswand abgetragen; die hangseitige Außenwand ist zugleich Stützmauer. Die Frontfassade steht im Kontrast zu den Sandsteinfassaden des Bestands: Eine homogene, vorgehängte Hülle aus perforierten Guss­aluminiumtafeln fasst die unterschiedlichen Nutzungen zusammen und verringert optisch das Gebäudevolumen. Die Aluminiumhülle ist partiell bewachsen, aus den Löchern sprießen Moose und Farne, wie sie auch am Monte Urgull wachsen. Vor den verglasten Fassadenbereichen wirken die Lochpaneele als Lichtfilter und bieten Durchblicke zur Plaza.