Im 6. Wiener Gemeindebezirk, einem Viertel, das von der Gentrifizierung noch nicht mit voller Wucht erfasst wurde, ergab sich zufällig die Möglichkeit, ein längere Zeit als Lager genutztes und zuletzt leerstehendes, 82 m² großes Ladenlokal zu mieten. Nachdem sich die beiden Architekten nach einigen realisierten Bars, Restaurants und Gastrokonzepten in der Szene gut auskennen, entschließen sie sich, in diesem Fall selbst als Bauherr tätig zu werden und eine Bar zu eröffnen und auch selbst zu betreiben. Sie entwerfen eine einfache Black Box, die den abendlichen Gästen den geeigneten Hintergrund bieten soll. In der Folge entscheiden sie sich für schwarz gebeizte Stühle aus Eichenholz, Tische mit Oberflächen aus schwarz geöltem MDF, schwarze Lederbänke, Stahlbauteile aus Schwarzstahl sowie schwarzen Gussasphalt. Nicht zuletzt, weil sie nur über ein überschaubares Budget verfügen, spielen Einfallsreichtum und Eigenleistung eine große Rolle. Viele der seit langem mit den Architekten kooperierenden Handwerker machten Freundschaftspreise, während andere zusätzlich Fußballtickets erhielten. Eine planerische Besonderheit sind die dunklen Wände, die zwar an Stuccolustro erinnern, in Wirklichkeit aber aus einer simplen Mischung aus handelsüblicher Spachtelmasse und gewöhnlicher schwarzer Wandfarbe besteht. Deren Unregelmäßigkeit resultiert zum einen aus dem Gestaltungswillen der Planer, zum anderen aber auch schlicht aus der in unterschiedlicher Dicke aufgebrachten Farb-Spachtel-Mischung. Die einzige Ausnahme in diesem Schwarz in Schwarz bildet die Decke, die eine Art Bühne für ein jährlich wechselndes Kunstwerk bietet. Die erste Installation einer imaginären Berglandschaft haben die Architekten selbst entworfen und realisiert.