Bericht: Aufräumen, reparieren, weiterentwickeln

© Roland Halbe
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So ist das mit dem Gedächtnis der Stadt: Der Erweiterungsbau des Historischen Museums in Frankfurt ist kaum fertig, da fällt es schon schwer, sich an den Vorgängerbau zu erinnern. Wie sah es noch mal genau aus, dieses eigensinnig verschachtelte und introvertierte Museumsgebäude, das nur 39 Jahre hier stand? Am Römerberg, nur ein paar Schritte entfernt, werden derzeit 15 betont butzelige Neubauten im Mittelalter-Look fertig, die den verwinkelten und kleinteiligen, historischen Stadtgrundriss feiern.

Umso wichtiger ist es, dass der Neubau des Historischen Museums ein Zeichen für einen differenzierten Umgang mit der Geschichte setzt. Hier wurde eben nicht die Wiederherstellung der Vorkriegsstadt zum Ideal, sondern die Weiterentwicklung des heutigen Gefüges. Für eine gewachsene, immer wieder überformte Stadt ist das Historische Museum sowieso das beste Beispiel, sitzt es doch am Mainufer in einem Konglomerat aus fünf Gebäudeteilen aus acht Jahrhunderten. (Florian Heilmeyer)