Knapp drei Jahrzehnte lang lag die High Line im Dornröschenschlaf, selbst vielen New Yorkern war das Bauwerk kaum bekannt. Im Sommer dieses Jahres ist nun ein erster, rund 800 m langer Abschnitt als öffentlicher Park wiedererwacht. 1934 war die Hochbahntrasse für Güterzüge eröffnet worden, um den unfallträchtigen Bahnverkehr auf Straßenniveau entlang Manhattans West Side abzulösen. Fabriken und Lagerhäuser waren direkt angebunden, die Züge konnten teils bis in die Gebäude einfahren. 1980 kam das Aus für den rostigen Schienenstrang. Grundstückseigentümer entlang der Strecke forderten daraufhin den Rückbau, einige Anwohnern jedoch erkannten den Wert der inzwischen grün wuchernden Trasse als friedliches Idyll. 1999 gründeten sie die Initiative »Friends of the High Line«, mit dem Ziel, die Strecke zu erhalten und zum öffentlichen Raum umzuwidmen. Glücklicherweise erwies sich die alte, gusseiserne Konstruktion als tragfähig genug, einen neuen Park aufzunehmen.