Die Arbeit des neuen Forschungszentrums, dem ein Museum angeschlossen ist, ist langfristig angelegt. Leicht zu finden ist das umfangreiche Gebäude von Nieto Sobejano jedoch nicht. Unsichtbar zwischen den nostalgisch märchenhaften Palastruinen am Hang und den banalen Auswucherungen der Peripherie in der Ebene ist es in den Boden eingegraben und von einem Zaun aus Cortenstahl-Pfeilern abgeschirmt. Lediglich an den niedrigen weiß gestrichenen Betonwänden, die als horizontaler Strich in der Landschaft wie eine Wasserwaage die sanfte Neigung des Geländes sichtbar machen, erkennt man die bauliche Struktur zwischen den vereinzelten Olivenbäumen. Wie Archäologen gehen die Architekten mit dem Entwurf ihres Gebäudes vor: Einrichten eines zweidimensionalen Rasters, Festlegen der Referenzhöhe, Umrahmen der Felder, die Schicht um Schicht in definierten Höhen abgetragen werden. Das Museum soll »nicht als Neubau empfunden, sondern wie eine versunkene Stadt unter der Oberfläche entdeckt werden, die der Lauf der Zeit bis zum heutigen Tag verborgen hielt«. (Frank Kaltenbach)