Bericht: Skulpturaler Turm in Kapstadt – Bauen mit recyceltem Plastikabfall

© Markus Heinsdorff
© Markus Heinsdorff
© Markus Heinsdorff
© Christian Schittich
© Ivy Tzai
© Markus Heinsdorff
Kapstadts beliebter Greenpoint-Park nahe des WM-Stadions von 2010 ist seit Kurzem um eine echte Attraktion reicher – einen kleinen, im Sonnenlicht glitzernden Turm, dessen bunte Hülle sich bei näherer Betrachtung als Plastikmüll in Gabionen herausstellt. Errichtet hat ihn der Münchner Installationskünstler Markus Heinsdorff, der damit demonstrieren will, dass dieses überall als Abfall herumliegende Material auch zum Bau einfacher und gleichzeitig gut gestalteter Häuser verwendet werden kann.

Der Bedarf dafür ist groß, schließlich sind aktuell weltweit über 100 Millionen Menschen obdachlos und mehr als eine Milliarde leben in unzureichenden Behausungen. Und diese Zahl wächst rasant – Klimawandel, Umweltkatastrophen, Kriege und nicht zuletzt ein enormes Bevölkerungswachstum in den weniger entwickelten Regionen der Welt sind die bekannten Ursachen dafür.

Dies nahm kürzlich etwa Hans Joachim Schellnhuber, der Direktor des renommierten Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, in einem Beitrag für die Süddeutsche Zeitung1 zum Anlass, die Architektenschaft aufzufordern, »ihren Ehrgeiz nicht auf die Errichtung von Hightech-Hochhäusern« zu lenken, sondern vielmehr auf die Konzeption kostengünstiger und möglichst klimaneutraler Häuser, die von ihren Bewohnern auch möglichst selbst errichten werden können. Als nachhaltigen Baustoff empfiehlt er Abfall.