Das Absteigen, das Eindringen, das Erleben – das ist bei dem Projekt das Wichtigste«. So charakterisiert Hans Hollein den Museumskomplex »Vulcania«, der Anfang des Jahres inmitten der eindrucksvollen Vulkanlandschaft des französischen Zentralmassivs eröffnet wurde. Die Kenntnis von Holleins Wettbewerbsbeitrag für die Sammlung Guggenheim in Salzburg, dem »Museum im Berg«, veranlasste vor knapp zehn Jahren den Initiator Valéry Giscard d’Estaing, ihn für die Zusammenarbeit mit dem ortsansässigen Architekturbüro Atelier 4 zu gewinnen. Ähnlich dem Salzburger Projekt, verbirgt sich heute der größte Teil des Museums mit 4700?m2 Ausstellungsfläche und zwei großen Kinosälen in mehreren Geschossen unter der Erdoberfläche – eingegraben in einen erstarrten Lavastrom. Fernwirkung erzielt nur der künstlich geschaffene »Vulkankegel«, bestehend aus zwei 37 m hohen, leicht ­versetzten Halbschalen. Ihre Außen­haut ­besteht aus dunklem Basaltmauerwerk, die Innenseiten sind mit golden schimmernden Edelstahlschuppen verkleidet, um einerseits den Feuerschein im Inneren eines Vulkanes zu imitieren, andererseits das darunter liegende Foyer zu belichten. Von dort aus unterstützt die abwechslungsreiche Abfolge von Räumen unterschiedlichster Dimension und Ausprägung die aufwändige, multimediale Inszenierung des Museums.