Für außergewöhnliche Holzbauten ist England eigentlich nicht berühmt, zeichnet sich die britische Architektur seit Jahrzehnten doch eher durch Bauten in Stahl und Glas aus. Und dennoch: In dem landschaftlich schön gelegenen Freilichtmuseum Weald and Downland im Süd­osten Englands entsteht derzeit eine Holzkonstruktion, wie es sie bisher nicht gab. Seit 30 Jahren sammelt das Museum baugeschichtlich ­bedeutsame Häuser, die entweder dem Abriss preisgegeben oder von den Eigen­tümern gestiftet werden. Die Kollektion besteht derzeit aus 40 Häusern, das älteste stammt vom Anfang des 13. Jahrhunderts. Die Bauten werden von einem speziell ausgebildeten Zimmermann an ihrem Ursprungsort zerlegt und auf dem Gelände des Museums Stück für Stück wieder zusammengesetzt. Dabei werden defekte Bauteile in traditioneller Handwerkskunst nachgebaut und ersetzt. Diese Restaurierungsarbeiten finden momentan in einer Werkstatt außerhalb des Museums statt, auch die Lagerflächen für »zerlegte Häuser« befinden sich in umliegenden Dörfern. Da das Museum Kurse anbietet, in denen traditionelle Hand­werkskünste gelehrt werden und es auch dem Besucher die Arbeiten in der Werkstatt zugänglich machen will, bestand der Wunsch, hierfür ein Gebäude auf?dem Museumsareal zu errichten.