Hingucker bei diesem kleinen Projekt ist zweifellos die Giebelfassade, die durch ihren Vorhang aus Aluminiumlamellen je nach Lichtsituation und Öffnungsgrad mehr oder weniger lichtdurchlässig wirkt. Diese Fassade bildet den Raumabschluss eines Anbaus: Um mehr Wohnfläche zu gewinnen, sollte das Siedlungshaus aus den 1940er-Jahren im Münchner Stadtteil Laim erweitert werden. Da die Architekten den Charakter der Siedlung mit einfachen Satteldachhäusern erhalten wollten, lösten sie die Bauaufgabe durch eine »Verlängerung« des bestehenden Baukörpers, d.h. der Anbau steht giebelseitig vor dem alten Wohnhaus und nimmt seinen Quer­schnitt auf. Durch eine Glasfuge bleibt die Trennung zwischen Alt und Neu jedoch deutlich sichtbar. Dank der Baumaßnahme ist im Erdgeschoss ein neuer, großzügiger Wohnraum entstanden, der über eine große Öffnung mit dem Altbau verbunden ist. Im Obergeschoss wird die zusätzlich gewonnene Fläche als Schlafzimmer genutzt, das über eine gläserne Brücke erschlossen wird.