Das im Südwesten der chinesischen Provinz Qinghai gelegene Yushu ist ein bedeutendes Zentrum des tibetischen Buddhismus, bekannt nicht zuletzt durch die religiöse Stätte »Jianamani«. Dort türmen Gläubige seit rund 300 Jahren mit Gebetsformeln ­verzierte Steine auf; mittlerweile sollen es 250 Millionen sein. Da sich der Ort eines stetig wachsenden Pilgerstroms erfreut, verdient fast die Hälfte der Bevölkerung ihren Lebensunterhalt mit dem Bearbeiten und Gravieren dieser »Manisteine«.

Das neue Besucherzentrum entstand sowohl für Touristen und Pilger, die hier Informationen über Jianamani und seine Geschichte vorfinden, als auch für die Einheimischen, für die in dem Gebäude alltägliche Nutzungen wie Postamt, Ambulanz oder öffentliche Toiletten untergebracht sind. Der quadratische Grundriss mit seinem zentralen Hof entspricht formal der typischen örtlichen Bauweise.

Den Bau ergänzen elf miteinander verbundene Aussichtsplattformen, die einen Blick auf weitere umliegende heilige Stätten bieten. Das hierfür verwendete Holz stammt aus den fast vollständig vom Erdbeben im Jahr 2010 zerstörten Häusern in der Region. Das Bruchsteinmauerwerk, von lokalen Maurern gefertigt, kommt aus den selben Steinbrüchen vor Ort, aus denen auch die Manisteine stammen.