Die Besucher der Vogelwarte Sempach erhalten vor dem Rundgang einen Ring, der nur auf den ersten Blick an den Markierungsring von Vögeln erinnert: Er interagiert mit den Exponaten, erfasst Verweildauer, Interessen und Aktivitäten. Beim Verlassen erfahren die Besucher, mit welcher Vogelart sie die meisten Gemeinsamkeiten aufweisen.

Die interaktive, multimediale Ausstellung rund um das Vogelleben nimmt auch die größte Fläche ein, in der »Singfonie« stehen die Klangwelten der Vögel im Mittelpunkt und im »Kino« dokumentiert ein Film des Naturfilmers Marc Tschudin die Schweizer Vogelwelt. Interne Bereiche dienen der Vogelpflege und die Forschungsmitarbeiter kommen in den neuen Gästezimmern unter. Ein großzügiges Foyer mit Shop, Café und Schauvoliere setzt sich als Holzterrasse zum Sempachersee fort, wo die Gäste die Vögel im Garten des renaturierten Seeufers beobachten können.

Die Mitarbeiter der Stiftung wollen nicht nur informieren, sondern die Besucher für die Wahrnehmung ihrer natürlichen Umgebung sensibilisieren. Daher gaben sie ein Gebäude in Auftrag, das vor allen Dingen ihren Idealen entsprechen sollte. Die von den Architekten :mlzd im Wettbewerb vorgeschlagene Lehmbauweise in Kombination mit Lärchenholz überzeugte die Bauherren, da der Baustoff sowohl ein Sinnbild für Nachhaltigkeit und ökologisches Bewusstsein darstellt, als auch sinnliche Haptik und gutes Raumklima verspricht.