Bestand reaktivieren ist die Königsdisziplin des nachhaltigen Bauens, denn sie schont Ressourcen am meisten. Wenn dazu noch aus einer verwahrlosten Industrieanlage in einem Brennpunktviertel ein belebtes Kleinquartier für die Nachbarschaft entsteht – umso besser. Einen maßgeblichen Beitrag für die Verwandlung der ehemaligen Textilfabrik im Bezirk Oberbarmen leistete die Montag Stiftung Urbane Räume, die mit ihrem Entwicklungskonzept Maßstäbe setzt. Gemeinwohl bauen, so ihr Tenor. Doch wie gelingt das? Für eine chancengerechte Stadtteilentwicklung investiert die Stiftung nicht nur Geld, sondern setzt auch auf die frühzeitige Beteiligung der Nutzer. Bereits während der Machbarkeitsstudie, die Raumwerk Architekten durchführten, wurden Nachbarschaftsvertreter eingebunden. In Workshops arbeiteten sie am Programm mit und sind heute, nach der Inbetriebnahme des BOB-Campus, Ansprechpartner für die Menschen im Viertel.