Hoch über der Stadt, auf dem Rücken des Mount Godai, liegt das botanische Museum Dr. Makino. Die zwei über einen Steg verbundenen Baukörper – eine Ausstellungshalle und ein rechteckig gefasstes Haupthaus – schmiegen sich mit ihren organisch geformten Dächern dicht an den Hang. Ausgehend von der Topografie der Umgebung entwarf der Architekt einen Gebäudekomplex, der mit der Landschaft zu verschmelzen scheint. Bei der Formfindung der Dächer ließ er sich von pflanzlichen und tierischen Strukturen inspirieren wie Blättern und Skeletten. So haben die weit ausladenden Dächer ein »Rückgrat«, die Firstpfette, welche die Dynamik der Konstruktion vorgibt. Sie führt das Dach jeweils in einem Bogen um den Innenhof. Durch die freie Positionierung der Holzleimbinder entlang des »Rückgrats« erhielt der überdachte Raum seine organische Form. Die in unterschiedlichen Neigungswinkeln verlaufenden Binder sind hofseitig über ein dreieckiges, einzeln justierbares Stahlelement an die Fußpfette angeschlossen. Zu den Innenhöfen hin lassen sich die Ausstellungsräume großflächig öffnen. Hier kragen die Dächer auch über nicht umbaute Flächen aus und schaffen fließende Übergänge von innen nach außen.