Um Überflutungen zu vermeiden, erhöhen die Niederlande derzeit an vielen Orten die Aufnahmekapazität ihrer Flüsse. Da eine starke Biegung der Waal bei Nijmegen eine Engstelle bildete, wurde der Deich um 350 m nach außen verlegt. Dies schuf Platz für einen Nebenkanal, und es entstand eine langgestreckte Flussinsel. Den Hauptzugang stellt die neue Brücke dar, die vor allem von Fußgängern und Radfahrern, aber auch von Autos genutzt wird. Die Stadtverwaltung hatte eine Brücke gefordert, die nicht bloße Verbindung, sondern auch Anziehungspunkt sein sollte, mit räumlichen Qualitäten ober- und unterhalb des Brückendecks.

Bereits 2011 formulierten Ney-Poulissen Architects & Engineers einen Vorentwurf, der Bestandteil einer »Design, Build & Maintenance«-Ausschreibung wurde. Der endgültige architektonische und tragwerksplanerische Entwurf bis zur Detailplanung entstand dann in enger Zusammenarbeit von Ney-Poulissen und dem ausführenden Unternehmen. Dabei fanden neben der Kon-struktionsweise auch Bauabwicklungs- und Unterhaltsaspekte Berücksichtigung. Unterschiedliche Niveaus der Brücke trennen Autos und Fußgänger. In Längsrichtung steigt die Fahrbahn zur Brückenmitte hin an, während die seitlichen Fuß- und Radwege zur Mitte abfallen. Geneigte Flächen verbinden die Ebenen. So entsteht ein hutförmiger, entlang des Brückenverlaufs variierender Querschnitt. Mit zwei quer verlaufenden Verbindungsstegen unterhalb der Fahrbahn, die Fußgängern und Radfahrern erlauben die Seiten zu wechseln, ist die »De Lentloper« genannte Brücke ein außergewöhnlicher neuer Brückentyp.