Alte Wohnhäuser, bunt bemalt, säumen das Ufer des Flusses Douro, der sich malerisch durch die Altstadt Portos schlängelt. Das lebendige Treiben am Kai mit fliegenden Eisständen und Kiosken charakterisiert den idyllischen Ort. In diesem städtebaulichen Kontext sollte ein Café entstehen, das – so der Entwurfsgedanke der Architekten – einerseits gegenüber seiner Umgebung zurücktreten, andererseits an die fliegenden Bauten der Nachbarschaft anknüpfen sollte. Entstanden ist ein schlichter gläserner Pavillon, der die Durchsicht auf den historischen Straßenzug erlaubt. Sind alle Glastüren an der Südseite geöffnet, verwandelt sich das Café zu einer großen, überdachten Terrasse im Freien. Lediglich zwei Boxen, in denen die Servicezone für die Bar und der Sanitärbereich integriert sind, erscheinen als massive Körper. In Form und Größe erinnern sie an die benachbarten Kioske. Von Süden aus betrachtet verschwindet der Pavillon hinter einem weit ausladenden Sonnensegel. Sitzt man auf der Terrasse des ­Cafés, öffnet sich der Blick auf die am Fluss vor Anker liegenden Boote. Die Segel der Schiffe und der textile Sonnenschutz stehen in spannungsvollem Dialog. Aufgesetzt ist der Pavillon auf eine scheinbar über dem Boden schwebende Plattform aus Betonfertigteilen, welche die alte gepflasterte Straße nicht berührt. Auch hier ist das gewünschte Abrücken des neuen Gebäudes zu seiner historischen Umgebung gelungen.