Sie arbeiten bevorzugt mit Lehm und lokalen Naturbaustoffen. Dabei beziehen Sie auch die örtliche Bevölkerung in den Entwicklungs- und Bauprozess mit ein. In Ihrer Arbeit als Architektin setzen Sie also eine relativ enge Verbindung zu kulturellen Werten, Material und lokaler Wirtschaft. Das ist richtig. Als 19-Jährige hatte ich das Glück, in Bangladesch bei einer Entwicklungsorganisation mitzuarbeiten. Dort habe ich gelernt, dass die effektivste Strategie für Resilienz ist zu schauen, welche Ressourcen es direkt vor Ort gibt und wie man das Beste daraus entwickeln kann. Das betrifft nicht nur vor Ort verfügbare Materialien wie Lehm, Holz, Bambus oder Stroh, sondern auch die lokalen Energieressourcen. Für mich ist vor allem das Handwerk die wichtigste Energiequelle. Es ist ein urmenschliches Bedürfnis, gebraucht zu werden und einer guten und sinnvollen Arbeit nachzugehen.