In der »Bankenklamm«, dem Hochhausviertel von Frankfurt, konnte man bislang nur mit weit zurückgelegtem Kopf die für den Normalbürger unzugänglichen Bürotürme der Stadt betrachten. Seit Anfang dieses Jahres ist hier ein erfreulicher Perspektivenwechsel möglich: Mit der Eröffnung des Main Tower wurde die erste öffentliche Aussichtsterrasse des Quartiers eingeweiht. Den Rundblick über die Dächer der Stadt bis hin zu den Hügelketten von Taunus und Odenwald kann der Besucher auf der 198 Meter hohen Plattform oder aus dem ebenfalls öffentlichen ­Panoramarestaurant erleben. Die Architekten Schweger + Partner realisierten mit dem Main Tower ihren Wettbewerbserfolg von 1991, in dem sie das Zusammentreffen von Stadt- und Parklandschaft an dieser Stelle durch das Gegenspiel zweier geometrischer Grundformen versinnbildlichten. Der Kreis und das Quadrat dominieren die Gestalt des jüngsten Frankfurter Hochhauses. Über einem sechsgeschossigen Sockelbau, der auch die denkmalgeschützte Sandsteinfassade seines Vorgängerbaus einfasst, erheben sich die unterschiedlichen, miteinander verzahnten Baukörper des Büroturms. Ein Rundturm und ein etwas niedrigerer Turm mit quadratischem Grundriss sind durch einen gemeinsamen Erschließungskern verbunden. Nicht nur die Form, sondern auch die Fassade unterscheidet die beiden Gebäudeteile. Während der rechteckige Körper mit in Baubronze gefassten Fassadenelementen bekleidet ist, zeigt sich der Rundbau in einer Ganzglashülle, die in ihrer einschaligen Ausführung eine Innovation darstellt.