Diskussion: Architektur und Natur – Das Dach als Gestaltungselement in der Landschaft

© Ronald Tillemann
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© Ossip van Duivenbode
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© Bas Princen
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© Su Shengliang/Vector Architects
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© Ketsiree Wongwan
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»Architektur vermittelt zwischen Mensch und Natur – und sie tut dies ganz konkret, indem sie räumlich zwischen uns und unsere natürliche Umgebung tritt.« Norman Sieroka, Philosoph und Physiker, stellt in seinen naturphilosophischen Aufsätzen heraus, dass im heutigen Verständnis der Mensch als der Natur gegenüberstehend wahrgenommen wird und weniger als Teil derselben, während zu Beginn der Philosophiegeschichte die Vorsokratiker den Menschen zunächst als Naturwesen verstehen. Später wird dem »Natürlichen« meist das »Unnatürliche« als eine Form des »Geistigen« oder »Technischen« entgegengesetzt.

Heute meinen wir im allgemeinen Sprachgebrauch mit »Natur« jene Umgebung, die vermeintlich unberührt von Menschenhand wachsen und gedeihen kann. Sobald der Mensch sichtbar handelnd eingreift, sprechen wir von »künstlicher Landschaft« oder »Kulturlandschaft«. Der Begriff »Landschaft« definiert dabei einen räumlichen Ausschnitt unserer Umgebung, der durch Ähnlichkeit oder Verwandtschaft seiner Elemente begrenzt wird – wie in der Gebirgslandschaft oder in der Stadtlandschaft. »Dachlandschaften« wären somit durch Dächer geprägte Strukturen, die »landschaftliche« Einheiten in einem beliebigen Kontext bilden oder gar mit der natürlichen Umgebung verschmelzen. In der Architektur empfinden wir meist eine organisch amorphe Formensprache als »natürlicher« als eine geometrisch gleichförmige. Der technologische Fortschritt digitalen Planens führt diese Vorstellung jedoch ad absurdum, ermöglicht er doch gerade Irregularität und Freiheit der Gestaltgebung – bis dato lediglich eingeschränkt von der Bauausführung.