Die Sprache des Ornaments findet in der internationalen Architektur erneut breite Verwendung. Neue Methoden digitaler Herstellung, von CNC-gefräster Schalung über Fünf-Achs-Laserschnitttechnik zu roboterisiertem Mauerwerksbau, erlauben endlich die bauliche Umsetzung von detaillierten und komplexen Formen des digitalen Entwurfs. Diese zunehmend erschwinglichen industriellen Prozesse tragen dazu bei, das schwindende, kosten- und zeitintensive Handwerk als Basis des Ornaments zu überwinden. Die zeitgenössische Praxis scheint als Folge davon die eloquente Vielfalt eines Architekturidioms, das mehr auszudrücken vermag als die Funktion oder die Struktur eines Gebäudes, mühelos in sich aufzunehmen. Wenn jedoch Architekten das Thema diskutieren, kann man davon ausgehen, dass keine zwei sich auf eine gemeinsame Definition des Begriffs einigen können.