Diskussion: Aus der Luft gegriffen? – Die Lamellen­hallen des Luftfahrtpioniers Hugo Junkers

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»In der Industrialisierung des Bauwesens sehe ich das Kernproblem des Bauens unserer Zeit« und diese Industrialisierung »ist eine Materialfrage« schreibt Mies van der Rohe im Jahre 1924. Er formuliert damit eine Frage, die Hugo Junkers für den Flugzeugbau schon zehn Jahre zuvor entschieden hatte. Anders als damals üblich baut dieser nicht mit dem aus Ingenieurssicht unberechenbaren Naturwerkstoff Holz, sondern er setzt konsequent auf Ganzmetallflugzeuge.

Bereits 1925 experimentiert Junkers an eigenen Entwicklungen auf dem Gebiet des industriellen Bauens und setzt auch hier auf den Werkstoff Metall. Mit der Reformbauabteilung der Junkers Werke unternimmt er den Versuch, durch Kooperation verschiedener Konzernstellen ein serienreifes Montagehaus zu entwickeln. Die Grundlagen­forschung des Flugzeugbaus überträgt der leidenschaftliche Erfinder auf den Ingenieurhochbau und über einige Jahre betreibt er in Dessau die wissenschaftliche Bauforschung unter den Laborbedingungen der Flugzeugindustrie. Ästhetische und formale Überlegungen treten hinter physikalischen und technischen Anforderungen zurück.

Seine erfolgreichste Ingenieurbauleistung, die sogenannte Junkers-Lamellenhalle, wird von der Abteilung Stahlbau entwickelt, vermarktet und vertrieben. Ihre Konstruktionsgeschichte wird im Folgenden beschrieben. (Joram Tutsch, Sven Tornack, Rainer Barthel)