© Christian Richters
Die anpassungsfähige und wandelbare Wohnung avancierte Anfang der sechziger Jahre zum architektonischen Leitbild einer Gesellschaft, in der für nahezu alle ökonomischen und kulturellen Bereiche eine rigorose, ständige Veränderung prognostiziert wurde. Mit großem Enthusiasmus, ja vielfach messianischem Eifer arbeiteten Architekten und Ingenieure an der Umsetzung der von Konrad Wachsmann 1959 im »Wendepunkt des Bauens« aufgestellten Thesen und an der Suche nach neuen Wegen einer zeitgemäßen Baukultur auf der Basis industrieller Produktionsmethoden. Es war eine Zeit kühner utopischer Entwürfe und vielfältiger, technisch konstruktiver Experimente, in der die Arbeit an Bausystemen nahezu als Inbegriff zeitgenössischer Architektur galt.Roland Krippner