Diskussion: Chandigarh – Mythos und Wirklichkeit

© Christian Schittich
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© Bärbel Högner
»City Beautiful«, schöne Stadt, nennt sich Chandigarh selbst. City Beautiful springt uns auf der kommunalen Homepage entgegen, im Tourismusbüro und in den offiziellen Publikationen der Stadt. Doch der Begriff meint wohl weniger die Schönheit ihrer Gebäude. Vielmehr spielt er auf die Tatsache an, dass Chandigarh eine vergleichsweise saubere und vor allem grüne Stadt ist. Sie hat, so behauptet es seine Verwaltung, mit etwa 60 Prozent den höchsten Grünanteil ­aller Städte in Asien. Doch damit nicht genug: Das in den 1950er-Jahren entworfene Modellprojekt kann noch weitere Superlative aufweisen. Die Stadt hat eines der höchsten Pro-Kopf-Einkommen in Indien, die teuersten Grundstückspreise und aktuell ein Wirtschaftswachstum, das beinahe doppelt so groß ist wie im Rest des Landes. Seine Bewohner schätzen Chandigarh als indische Stadt mit funktionierender Infrastruktur, mit ausreichend Wasser und Strom, als eine Stadt ohne die in dem Land sonst üblichen Verkehrsstaus und ohne die andernorts ­extrem hohe Luftverschmutzung. Für Architekten weltweit ist Chandigarh ohnehin ein Mythos – Le Corbusiers gebaute Vision. Doch die Vorzeigestadt der Moderne ist im Begriff, ihr Gesicht zu verlieren. (Christian Schittich)