Diskussion: Die neue Glasarchitektur – nicht nur gebaute Transparenz

© Christian Schittich
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© Werner Huthmacher
Eine Zeit lang glich die Entwicklung der Glasarchitektur einer Jagd nach Rekorden. Immer wieder stand die technische Herausforderung im Vordergrund, sämtliche Konstruktionen wurden mit Glas versucht. Heute, wo es nahezu alles gibt, kann es nicht mehr darum gehen, die ersten Glasträger oder Glasstützen, das erste betretbare Glasdach oder gar Ganzglasgebäude zu konstruieren. Doch damit eröffnen sich neue Chancen. Glas ist ein ausgesprochen ambivalenter Baustoff: Einerseits ist da das harte, spröde, hochtechnische Material; andererseits besitzt es jede Menge sinnlicher und ästhetischer Qualitäten. Glas reflektiert das Licht und lässt es durchscheinen. Es ist transparent und doch stofflich präsent. Glas kann das Licht bündeln, lenken und fokussieren, brechen und in seine Spektralfarben zerlegen oder wie ein Spiegel zurückwerfen. Trotz der zahlreichen Entwicklungen und Innovationen der vergangenen Jahre ist das Potential des Baustoffs noch lange nicht ausgeschöpft. Christian Schittich