Diskussion: One World One Dream? Neue Bauten für das neue China

© Ben McMillan/www.benmcmillan.co.uk
© Christian Schittich
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© Frank Kaltenbach
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Seit mehr als 2000 Jahren ist nicht nur das größte, sondern auch das bekannteste Bauwerk Chinas die Große Mauer. Hierher nach Badaling kommen an Feiertagen bis zu 60 000 chinesische und ausländische Touristen und hier steht publikumswirksam in 15 m hohen Lettern, die mitten in der Landschaft an einem Stahlgerüst befestigt sind: »One World One Dream«, das offizielle Motto für die Olympischen Spiele 2008 (Abb. A). Der Vergleich mit den Buchstaben »Hollywood« in Beverley Hills ist unverkennbar. Doch im Gegensatz zur kalifornischen Traumfabrik sind die Kulissen für die Olympischen Spiele nicht aus Pappmaschee und Sperrholz, sondern aus Stahl, Beton und Glas. China hatte sich hohe Ziele gesteckt, um nach der knapp gescheiterten Bewerbung für die Spiele 2000 dieses Mal den Zuschlag zu erhalten. Das Land wollte die Welt davon überzeugen, dass es den Anschluss an die westliche Welt kulturell, technologisch und im Hinblick auf die Menschenrechte gefunden hat. Schließlich sollten die Schreckensbilder, als am 4. Juni 1989 auf dem Tian’anmen Platz Panzer die Studentenbewegung niederwalzten, durch fröhliche Sportler und prachtvolle Stadien überstrahlt werden.