Diskussion: »Selbstleuchtende Wände« – Betonglas im Sakralbau

© Dirk Altenkirch
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© Kai Kappel
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Betonglas kam bei Kirchenbauten der 1950er- und 60er-Jahre weltweit zur Anwendung. Es handelt sich um meist 2 bis 3,5 cm starke, sehr farbintensive Dickglas­stücke (frz.: dalles de verre), die in eine flache Tafel aus Sichtbeton eingegossen sind. Eine wichtige Variante ergibt sich durch Integration des Dickglases in Betonformsteine. Betonglas wurde seinerzeit hoch geschätzt, denn die Dialektik von Mauer und Öffnung schien damit überwunden. Heute findet diese Technik nur noch selten Anwendung: Ohne zusätzliche Maßnahmen wie Schutzverglasungen ist sie bauphysikalisch ungenügend; mangelnde Auseinandersetzung mit den Temperaturausdehnungskoeffizienten von Beton und Glas und den daraus entstehenden Zwängungen hat zu aufwändigen Sanierungen geführt. Zudem sind die Außenseiten der Sichtbeton-Tableaus nicht immer ästhetisch ansprechend, manche Innenräume für die Gemeindenutzung zu dunkel geraten. Auch haben der inhärente Verzicht auf Glasmalerei und die Einschränkungen bei gegen­ständlichen Darstellungen nicht allgemein ­befriedigen können. Kai Kappel