Diskussion: Umnutzung zwischen Wirtschaftlichkeit und Denkmalschutz

© akg-images/Bildarchiv Monheim
© bpk/Gerhard Kiesling
© Udo Meinel
Umnutzung könnte das Gebot der Stunde sein. Die wirtschaftlichen und ökologischen Grenzen des quantitativen Wachstums sind vermutlich erreicht, und auch wenn die Flächenansprüche noch steigen: Die Nutzermengen schrumpfen. Quantitativ ist, was gebraucht wird, schon da. Soweit die Einsicht. Aber die Folgen? Ich habe noch die Aussagen von Architekten und Planern aus den frühen 80er-Jahren im Ohr: Alles sei schon da, man müsse nicht mehr neu bauen, sondern in Zukunft sei Architektur Umnutzung. Die ökologischen Kosten von Abriss und Neubau schienen ein Argument gegen den raschen Gebäudeaustausch zu werden, das man nicht so schnell über Bord werfen würde. In den 90er-Jahren hat niemand mehr daran gedacht: Das Vorhandene war zumindest in den dynamischen Bereichen – Bürobau, Handel, Logistik – sehr oft das Falsche: entweder am falschen Ort oder nicht mehr wirtschaftlich, zu klein, nicht repräsentativ genug, technisch und arbeitsorganisatorisch nicht mehr auf der Höhe. Und dann gab es noch eine ganz andere Erfahrung: Wie befreiend unter Umständen Abriss sein kann.