Gewerbebau als architektonische Aufgabe ernst zu nehmen, war die Zielsetzung bei diesem Gebäude in der Neuen Messestadt Riem. Der klare Baukörper springt auf einer Längsseite des Erdgeschosses zurück, sodass sich ein gedeckter Außenbereich für Eingang und Anlieferung ergibt. Das äußere Erscheinungsbild der Fassaden ist geprägt von der einheitlichen, glatten Oberfläche aus Profilbauglas mit flächenbündig eingesetzten großformatigen Fensterelementen. Für die innere Schale kam grün schimmerndes, für die äußere Schale bläuliches Glas zur Anwendung. Diese irisierend wirkende, transluzente Hülle überlagert die strenge Geometrie der Stahlbetonkonstruktion. Dadurch wird die räumliche Konzeption der zweischiffigen Halle mit Galerieebene und wechselseitig offenen und geschlossenen Wandflächen erst im Inneren deutlich. Helles, blendungsfreies Licht, wie es für die Produktion von hochwertigen Druckerzeugnissen notwendig ist, dringt über die Oberlichtkränze bis in die Tiefe des Raumes. Die naturbelassenen Betonfertigteile wurden im Werk mit unterschiedlichen Texturen versehen und reagieren je nach Oberflächenbehandlung – flügelgeglättet, handgeglättet oder schalungsrau – jeweils unterschiedlich auf den gezielt geplanten Lichteinfall. Durch die Reduktion auf wenige, einfach gefügte Materialien und die Verwendung vorgefertigter Bauteile konnten die kurze Bauzeit von zweieinhalb Monaten und der knapp gesteckte Kostenrahmen eingehalten werden.