Ein gleichmäßiges Raster aus quadrati­schen Betonkassetten bekleidet die 2016 eröffnete Erweiterung des Bündner Kunst­museums in der Altstadt von Chur. Der Neubau steht in unmittelbarer Nachbar­schaft zur klassizistischen Villa Planta, dem Stammsitz des Museums. Der in einem in­ternationalen Wettbewerb siegreiche Ent­wurf der Architekten ordnet die Ebenen für die Sammlung und die Wechselausstellun­gen unterirdisch an und stellt der Villa nur einen präzise gesetzten minimierten Würfel zur Seite. Seine strenge Geometrie inter­pretiert die palladianische Ordnung des Bestands in einer zeitgenössischen, redu­zierten Sprache und schafft so einen kon­zeptionellen Bezug zwischen Alt und Neu.

Das Museum wird nun über den Neubau er­schlossen. Das durchgesteckte Foyer sowie die darüber angeordneten Labor­ und Ate­lierräume übernehmen die Symmetrieachse der Villa. Zwei Kerne flankieren die zentralen Räume, nehmen die Treppenhäuser und Nebenräume auf und tragen die Decken. Die Verbindung der beiden Häuser erfolgt von den neuen Sammlungsräumen im ers­ten Untergeschoss über eine in den Altbau hinauf führende Treppe.