Das neue Standort der Gemeinde Garmisch-Partenkirchen in Oberbayern steht auf einem ehemaligen Kasernenareal im Norden der Marktgemeinde. Die noch aus dem Dritten Reich stammenden Gebäude hatten zuletzt der U.S. Army als Logistikzentrum gedient 2007 wurde ein Architektenwettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren ausgeschrieben, den Reinhard Bauer Architekten aus München gegen 29 Mitbewerber gewannen. Der von ihnen entworfene Neubau ist eines der bisher größten öffentlichen Verwaltungsgebäude aus Holz in Bayern. Das zweigeschossige Amtsgebäude besteht aus einer elementierten, vorgefertigten Holzkonstruktion, die von Stahlstützen unmittelbar hinter der Fassadenebene sowie von Brettschichtholzstützen entlang der Büroflure getragen wird. Die Erdgeschossdecke und das Dach sind als Hohlkastenelemente aus beplankten Brettschichtholzrippen gefertigt. In die Längsfassaden (einschließlich jener zum Innenhof) sind insgesamt 455 dreifach verglaste Holz-/Metallfenster im Einheitsformat 1,15 x 2,25 Meter eingebaut. Die Wärme- und Kälteversorgung für das Finanzamt war durch die Wahl des Standorts indirekt vorherbestimmt. Nach Jahrzehnten der Kasernennutzung war der Untergrund stark kontaminiert. Dies machte eine langwierige Grundwasserreinigung erforderlich, die immer noch andauert und erst mehrere Jahre nach Inbetriebnahme abgeschlossen sein soll. Da die hierfür erforderlichen Grundwasserbrunnen bereits vorhanden waren, lag es nahe, das Wasser auch zur Gebäudekühlung und – mittels einer Wärmepumpe – auch zur Beheizung zu nutzen. Eine Fußbodenheizung bringt die Wärme und Kälte in die Räume.