Im deutschen Gebäudebestand gibt es immer noch mehr als 300 Millionen Fenster, die energetisch veraltet sind und daher ausgetauscht werden müssten. Doch ob sich eine Fenstersanierung tatsächlich lohnt, muss im Einzelfall geprüft werden. Und das ist gar nicht so einfach: Nur bei älteren Verglasungen mit Luftfüllung und ohne Low-E-Beschichtung lässt sich der Ug-Wert recht genau aus dem Scheibenaufbau ermitteln. Sobald aber Edelgasfüllungen oder Low-E-Schichten betroffen sind, ist eine solche Abschätzung fraglich, da der tatsächliche Gasfüllgrad der Verglasung und der exakte Emissionsgrad der Low-E-Schicht in der Regel nicht bekannt sind. Hier bedarf es oft einer Vor-Ort-Analyse, um die energetische Qualität der Verglasung zu ermitteln und die Sinnhaftigkeit einer Fenstersanierung präzise zu bewerten.
 
Drei wesentliche Hilfsmittel für eine solche Analyse ein Forschungsinstitut, eine Hochschule und sieben Unternehmen aus der Fensterbranche im Rahmen des Verbundforschungsprojekts »FensterCheck« entwickelt. Dazu zählen ein mobiles Messgerät für den Ug-Wert von Bestandsverglasungen, eine Rechensoftware zur Abschätzung der Energieeinsparung bei der Fenstersanierung und ein Sensor für die Inline-Qualitätssicherung bei der Herstellung von Isoliergläsern. (Siegfried Glaser, Helmut Weinläder)