Forschung und Praxis: Planung und Praxistauglichkeit elektrochromer Verglasungen

© SAGE Saint-Gobain
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Sogenannte »schaltbare« Gläser erlauben vor allem in großflächig verglasten Gebäuden die bedarfsgerechte Kontrolle der Sonneneinstrahlung, ohne dass hierzu ein außen liegender Sonnenschutz erforderlich ist. Im Gegensatz zu herkömmlichen Jalousien ermöglichen sie außerdem selbst im eingeschalteten Zustand noch den ungehinderten Blick nach draußen.

Von den bisher entwickelten schaltbaren Gläsern haben bisher allein die elektrochromen (also elektrisch schaltbaren) Verglasungen ihre uneingeschränkte Praxistauglichkeit erwiesen. Ihr Herstellungsprozess ähnelt im Prinzip demjenigen herkömmlicher, low-E-beschichtete Gläser. Der Grad der Einfärbung lässt sich manuell oder automatisch, abhängig von beliebigen Stellgrößen (Helligkeit im Freien, Sonnenstand, Raumlufttemperatur etc.) verändern.
 
Die Installation elektrochromer Gläser funktioniert ähnlich wie bei herkömmlichen Verglasungen, bislang mit der einzigen Ausnahme, dass ein Elektroanschluss erforderlich war. In jüngster Zeit haben die Hersteller allerdings auch autarke Lösungen entwickelt, die aus Verglasung und Rahmen, außen aufgebrachten Solarzellen, einer Batterie zur Stromspeicherung sowie einem WiFi-Controller für die Steuerung bestehen. Die autarke Energieversorgung ist insofern sinnvoll, als elektrochrome Verglasungen für den Schaltvorgang nur wenig Strom verbrauchen – laut dem Hersteller SageGlass reichen 60 Watt Dauerleistung aus, um eine Glasfläche von rund 180 m2 zu betreiben. (John Mardaljevic, Ruth Kelly Waskett, Birgit Oainter)