Der belgische Ort Smetlede, südöstlich von Gent, liegt in einer ländlichen Region. Felder, Acker und Waldstücke werden durch ein loses Netz von Wegen und Straßen parzelliert und lediglich an den größeren Verkehrswegen verdichten sich die Häuser zu Siedlungen oder Dörfern. Sensibel platziert Indra Janda den Solitär zur Erweiterung eines bestehenden Hofs. Der Pavillon bildet ein Ensemble mit Haupthaus und Nebengebäude und grenzt den Garten zwischen den Bestandsgebäuden rückseitig ab. So pragmatisch die Volumensetzung ist, so pragmatisch ist auch die Gebäudeform. Kleiner und kompakter als der Bestand nimmt der Gartenpavillon die Form des Giebeldachs auf und schließt an der rückseitigen Baulinie an, hält aber einen diskreten Abstand zum Wohnhaus. Dieses Selbstverständnis als ­Solitär setzt sich in der Oberfläche fort: Eine weiße Schuppenhaut aus transluzenten ­Polycarbonatschindeln zieht sich über das gesamte Volumen.

Unaufdringlich und doch eigenständig verortet sich der Pavillon, ohne die Bestandsgebäude oder das umgebende Grün übertrumpfen zu wollen. Unterstützt wird dieser Eindruck durch die großzügigen Ausschnitte zum Garten, welche die Leichtbaukonstruktion offenlegen und der Hülle das monolithische Moment nehmen. Auf der Bodenplatte aus Beton steht ein Holzgerüst in Rippenbauweise, dessen diagonale Aussteifungen frei platziert sind. In Absprache mit dem Ingenieur, der in Belgien auch für solch kleine Bauvorhaben vorgeschrieben ist, entstand eine eigenwillige, aber bodenständige Konstruktion, welche durch den Verzicht von Deckenbalken ein Maximum an Raum ermöglicht. Ebenso konsequent wird die Materialwahl umgesetzt und die eigenhändig zugeschnittenen Polycarbonatschindeln ­anhand der Verlegetechnik eines Baustoffherstellers angebracht.

Was mit Ingenieur und Handwerker vor Ort entschieden wurde, ergibt eine harmonische Einheit und eine feinfühlige, charaktervolle Erweiterung des Ensembles.