Einfache ländliche Gebäudestrukturen prägen das baden-württembergische Hailfingen mit seinen rund 1600 Einwohnern. Den 2004 ausgeschriebenen Wettbewerb für ein katholisches Gemeindehaus konnten Kaestle Ocker Roeder Architekten für sich entscheiden. Die Preisrichter überzeugte vor allem der typologische Ortsbezug einer dennoch eigenständigen Gestaltung und die flexible Nutzbarkeit mit vielfältigen Außen- und Innenraumbeziehungen. In Ortsmitte hinter der Kirche gelegen verfügt das neue Gebäude über großzügige Freiflächen, die – von einer brüstungshohen Mauer umgeben – durch einen Geländesprung von der Straße abgegrenzt liegen. Eine Rampe verbindet den Hof barrierefrei mit dem Kirchplatz. Während das Steildach mit Biberschwanzdeckung eine klare Referenz an die umgebenden Wohnhäuser darstellt, lassen die große Gebäudeöffnung im Hof und die schräg verlaufenden Trauflinien auf eine besondere Nutzung schließen. Ein filigran ausgebildeter Dachrand, hinter dem die Regenrinne verborgen liegt, verleiht dem Baukörper eine elegante Erscheinung, unterstrichen von cremefarbenen, körnigen Putzstrukturen mit Faschen um die Lärchenholzfenster. Herzstück des Hauses ist der große Saal auf Hofebene, den bewegliche Glaselemente mit dem Foyer verbinden. Rotes Linoleum akzentuiert die weiß verputzten Innenräume.