Bei der Revitalisierung eines historischen Gebäudes - hier der unter Denkmalschutzstehenden Pfarrscheune einer kleinen Gemeinde im bayerischen Altmühltal (erbaut 1604) - sind die konstruktiven Überlegungen und Entscheidungen an diesem Überlieferten auszurichten. Es kommt darauf an, die Gesetzmäßigkeiten aufzuspüren, sich mit dem Wesen des Baus vertraut zu machen. Den wichtigsten Hinweis liefert seine Struktur, die es zu analysieren und zu verstehen gilt, mit der man - nicht gegen die man - arbeiten soll. Als es darum ging, diese Scheune in ein Versammlungshaus mit möglichst großem Saal zu verwandeln, der allen Zwecken dienen soll, die in einer Marktgemeinde vorkommen können, war für uns klar, dass ein wesentliches Charakteristikum die Viererstützenstellung war, die ein annäherndes Quadratum schreibt und den Raum zugleich auch in drei Schiffe unterteilt, da die Dachform ja eine Richtung vorgibt. Dennoch bleibt eine gewisse Ambivalenz zwischen gerichtetem und zentriertem Raum.