Neben den Forschungs- und Universitätsbauten des weitläufigen Campus der Technischen Universität München in Garching wirkt das schwarze Hörsaalgebäude wohl­tuend zurückhaltend. Die hohe Anzahl der Studenten des doppelten Abiturientenjahrgangs 2010 erforderte die zusätzlichen, auf sechs Jahre ausgelegten Vorlesungsräume. Trotz des niedrigen Budgets und der kurzen Bauzeit entstand ein eleganter Kubus, der von den Licht- und Schattenspielen auf der wellenförmigen Fassade lebt. Dahinter verbergen sich zwei Hörsäle mit 479 und 288 Plätzen, getrennt durch einen schmalen Flur, der durch die glänzende schwarze ­Farbe der Wände und die Beleuchtung eine effektvoll spiegelnde Atmosphäre erhält. Er erschließt im Erdgeschoss die Säle, während zwei symmetrisch am ebenerdigen ­Foyer platzierte Treppen zu den oberen Sitzreihen führen. Dort erlaubt ein Fensterband den Blick über den Campus. In den Hörsälen betonen rohe OSB-Platten an den Wänden, Holzfaserplatten an der Decke und sichtbar belassene Brettschichtholzträger den Interimscharakter. Im Kontrast dazu steht die edle schwarze Ausstattung und Bestuhlung mit prägnanter Sitznummerierung. Die tragende Holzskelettkonstruktion basiert auf einem Raster von 2,5 Metern, ausgefacht mit Holzrahmenelementen. Gipsfaserplatten im Foyer, unter den Sälen und im Flur sorgen für den erforderlichen Brandschutz. Von beiden Hör­sälen führen Fluchttüren direkt ins Freie.