© Simone Bossi
© Simone Bossi
© Simone Bossi
© Simone Bossi
© Simone Bossi
© SET Architects
© SET Architects
© SET Architects
Seit 2008 ist Bologna über eine neue Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke mit Mailand verbunden; ein Jahr später wurde auch die Strecke nach Florenz fertiggestellt. Wer heute mit dem Fernzug in Europas älteste Universitätsstadt reist, kommt meist auf einem von vier neuen Bahnsteigen weit unter der Erde an. Das Dach des Tiefbahnhofs ist eine unansehnliche, asphaltierte Leerstelle in der Stadt, zu der die Öffentlichkeit keinen Zutritt hat.

Die einzige Ausnahme bildet ein Technik- und Eingangsgebäude, das die Ingenieure der staatlichen Eisenbahngesellschaft an einer Straßenkreuzung schräg gegenüber dem alten Bologneser Hauptbahnhof errichtet haben. Auf dessen Dach schufen sie 2014 einen quadratischen Platz mit heller Granitpflasterung, der zunächst noch ohne konkrete Bestimmung blieb.

2015 lancierte die Jüdische Gemeinde Bologna einen offenen, internationalen Wettbewerb für ein Holocaust-Mahnmal an dieser Stelle. Zum Sieger kürte die Jury unter Peter Eisenman das junge Architektentrio SET Architects aus Rom. Ihr Entwurf nimmt nicht nur intelligent Bezug zu seinem Standort, sondern macht das Grauen des Holocaust geradezu körperlich spürbar.