An einer abgelegenen Straße im Tiroler Teil der Ammergauer Alpen betreibt ein deutscher Automobilkonzern das 3-Sterne-Hotel Ammerwald vornehmlich als Seminarzentrum und als Erholungsort für seine Mitarbeiter. Der L-förmige Baukörper ersetzt einen in die Jahre gekommenen Vorgängerbau, dessen wohnliche Atmosphäre in eine zeitgemäße Form übersetzt werden sollte. Nun präsentieren sich die öffentlichen Bereiche mit den Restaurants und den Veranstaltungsräumen sachlich und großzügig. Die Zimmer vermitteln durch die allgegenwärtigen Holzoberflächen die angestrebte Behaglichkeit, wirken aber durch die reduzierte Gestaltung und die Integration aller Einrichtungselemente zugleich sehr modern. Die unteren Geschosse nehmen hinter einer eleganten Bandfassade die Gemeinschaftsnutzungen auf und sind ebenso wie die Treppenhäuser in Stahlbeton ausgeführt – eine Entscheidung, die neben konstruktiven Aspekten in den winterlichen Schneehöhen von bis zu zwei Metern begründet ist. Darüber liegen drei edelstahlverkleidete Zimmergeschosse mit hochformatigen französischen Fenstern in einem stakkatoartigen Raster. Die horizontale Zweiteilung des Baukörpers resultiert auch aus dem Bauablauf: Ein Holzbaubetrieb im Bregenzer Wald hat alle Zimmer in Modulbauweise vorgefertigt. Nach Abschluss des Rohbaus wurden die 96 Raumzellen innerhalb von zehn Tagen auf Lastwagen zur Baustelle transportiert und mit dem Kran in Position gehoben.