Das Lincoln Center nahe der Südost-Ecke des Central Parks in Manhattan ist mit zwölf Institutionen wie der Metropolitan Opera, der New York Philharmonic und dem New York City Ballet einer der weltweit wichtigsten Veranstaltungsorte der darstellenden Künste. Mit ihren einheitlichen Fassaden und Platzoberflächen aus Travertin bilden die Gebäude und Freiräume eine kleine homogene Stadt in der Stadt. Im Zuge umfassender Erweiterungen und Sanierungsmaßnahmen der Gebäude aus den 1960er-Jahren platzierten die Architekten gegenüber der von ihnen umgebauten Juilliard School (s. DETAIL 4/2010, S. 303ff.) den verglasten »Hypar Pavilion« als Foyer für das unter der Platzfläche liegende Kinocenter und ein ­Restaurant. Mit seiner Zweigeschossigkeit vermittelt der transparente Bau zwischen dem Niveau der 65. Straße und der um ein Geschoss angehobenen Fußgängerebene um die Foyers der Bauten des Lincoln Center. Um dieser Flanierzone durch den Neubau keine kostbaren Freiflächen zu nehmen, bildeten die Architekten das Dach begehbar aus, als grüne Liegewiese wie eine landschaftlich gestaltete Tribüne: nach Osten und Westen mit Blick in die Straßenschluchten Manhattans und nach Süden auf das Wasserbassin der Hearst Plaza mit seiner Skulptur von Henry Moore – eine grüne ­Oase umrahmt von Wolkenkratzern.