Auf einer nur sechs Meter breiten Parzelle im Zentrum Kyotos eröffnete im Dezember ein Kapselhotel, das neue Maßstäbe bei diesem typisch japanischem Hoteltypus setzt. Zwar sind die Kapseln mit 1,20 x 2,34 m nicht größer als üblich, doch ist das Design hier funktional und ästhetisch zugleich, es will dem Gast hohen Komfort und angenehme Atmosphäre trotz Minimierung des Raums bieten. Die Schlafbereiche sind für männliche und weibliche Gäste etagenweise getrennt, mit zugehörigen Duschen und Kleiderspinden. Die Schlafkapseln selbst bestehen aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK), die einzelnen Zellen liegen auf einer Stahlunterkonstruktion; wie Waben erscheinen sie im Flur. Das Hotelkonzept entstand in enger Zusammenarbeit von Industriedesignerin, Grafiker und Innenarchitekten. Einfache, klare Piktogramme weisen den Weg durch das Gebäude. Eigens entworfen ist auch das Innere der Schlafkapseln, dessen polierte Gelcoat-Oberfläche seidig schimmert. Die Kapseln haben keine Türen, ein Rollo aus Polyestergewebe bietet Schutz vor Einblick.