Auf dem Glauberg in der Nähe von Frankfurt fanden Forscher vor einigen Jahren bedeutende keltische Fürstengräber aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. – mit Grabbeigaben, einem Kultbezirk und dazugehöriger Siedlung. Das dort neu entstandene Keltenmuseum dient zugleich als Ausgangspunkt für den archäologischen Park, Landmarke und Forschungszentrum. Die Verkleidung des Baukörpers aus voroxidiertem Stahl verweist auf die handwerklichen Fertigkeiten der Kelten im Umgang mit Metallen und nimmt die erdbraunen Töne der Umgebung auf. Wie ein Fernrohr ragt der rotbraune Kubus aus dem Hang – ein raumhohes Panoramafenster gibt den Blick auf die Landschaft frei. Die hybride Konstruktion besteht aus zwei Teilen: Der massive Kern aus Stahlbeton verankert den auskragenden stählernen Ausstellungsbereich im Hang. Zwei in Längsrichtung gespannte raumhohe Fachwerkträger, verbunden durch einen Vierendeelträger, verteilen die Lasten der Auskragung. Minimierte Verbunddecken leiten die horizontalen Kräfte in den Massivbau, während vier unauffällig platzierte Stützen vertikale Zug- und Drucklasten aufnehmen. In der geheimnisvollen Atmosphäre der Ausstellung wird die Geschichte und Kultur der Kelten in Schichten freigelegt: Schwarze mäandernde Bänder verwandeln sich in Vitrinen, Tische oder Sitzmöbel, und hinter dem Panoramafenster wird der Grabhügel zum Exponat.