Das Haus der Heilig-Kreuz-Bruderschaft im andalusischen Jerez zwängt sich zwischen die Mauer der Kirche »San Juan de los Caballeros« und eine Natursteinfassade aus dem späten 18. Jahrhundert. Dieser schmale Schlitz ist eine Art konstruktiver Hohlraum, den die massiven Strebepfeiler der Kirche in drei Abschnitte gliedern. Die repräsentative Fassade wurde ähnlich einem Bühnenbild zum Außenraum hin entworfen, ohne Bezug zum knappen Raum dahinter, der kaum Platz bietet für zwei kleine Zimmer je Geschoss und die Treppe. Um innen besser proportionierte und gut nutzbare Räume zu erhalten, ließen die Architekten die Decken aus dem 19. Jahrhundert vollständig entfernen. Anschließend wurden die Natursteinmauern von Kirche und Fassade gereinigt und sandgestrahlt. Einbauten und Oberflächen aus Holz dominieren die Innenräume: Decken und Böden, die Treppe sowie Wand- und Ausbauelemente erscheinen wie ein großes zusammenhängendes Holzmöbel, welches die ursprüngliche Konstruktion ersetzt, den vorhandenen Raum vollständig ausfüllt und sich mal in Objekt und mal in Bekleidung verwandelt – und auf diese Weise auch Winkel und Proportionen korrigiert. Diese »Trockenbauweise« erlaubt außerdem einen besseren Schutz der alten Natursteinmauern.