Messerscharf geschnitten sind die Ecken und Kanten der Kuben aus selbstverdichtendem Beton. Durch den Verzicht auf jegliche Attikableche und Fugen wirkt die Tanz- und Musikschule in Belfort wie eine abstrakte Skulptur zwischen Stadt und Landschaft. Den Architekten erschien eine graue Sichtbetonoberfläche zu steril, so ließen sie die Gebäudehülle von Künstlern mit einer Camouflage-Struktur überziehen, die mit dem Astwerk des benachbarten alten Baumbestands und dessen Schattenwurf korrespondiert.

Die künstlerische Reverenz bilden die Drip Paintings aus den 1960er-Jahren, bei denen Jackson Pollock Farbe auf die am Boden liegende Leinwand tropfen ließ. Um die vertikalen Wände und Deckenuntersichten von Hubsteigern aus gleichmäßig bewerfen zu können, entwickelten die Künstler eigene pinselartige Werkzeuge. Während die zur Umgebung weisenden Fassaden mit einem Netz aus zwei verschiedenen Blautönen auf grauem Sichtbeton überzogen wurden, ist in den eingeschnittenen Innenhöfen das Prinzip umgekehrt. Hier, wo sich laut Architekt die gesamte Energie des Gebäudes verdichtet, ist der Beton schwarz grundiert und mit einem weißen Farbbewurf überzogen.