Der Entwurf des Konzerthauses für den ­dänischen Rundfunk im Stadtteil Orestad ­entstand, als es weder eine umgebende Bebauung noch den heute direkt anschließenden Hauptsitz des Senders gab. Ohne städtebauliche Bezüge aufzugreifen, konzipierten die Architekten einen neutralen Kubus mit unerwartet vielschichtigem Innenleben. Den im Wortsinn »äußeren Rahmen« bildet ein filigranes, mit blauem Glasfasergewebe verkleidetes Stahlgerüst, das bei Dunkelheit als Projektionsfläche für Veranstaltungshinweise dient. Hinter dieser semitransparenten Schicht erscheint schemenhaft die kleinteilige Struktur der Verwaltungs- und Probenbereiche, vor allem aber der von einer Hülle aus schuppenförmig überlappenden Paneelen umgebene große Konzertsaal. Beim Betreten des Gebäudes tauchen die Besucher in ein verzweigtes Raumkontinuum ein. Rolltreppen, Plattformen und Stege führen einerseits zu den »Studios« im Untergeschoss, andererseits zum Hauptfoyer im 1. Obergeschoss und zum weinbergartig terrassierten Konzertsaal. Der punktuell mit dem Stahlgerüst verknüpfte, scheinbar über allem schwebende Saal umgibt das Orchester und 1800 Zuschauer mit einer ondulierenden, teils furnierten, teils in Gipskarton modellierten Wand- und Deckenverkleidung, deren Struktur den akustischen Erfordernissen einer präzisen Klangwiedergabe folgt.