Das in den 1950er-Jahren im Süden der französischen Stadt Tours gebaute Jugendzentrum sollte zunächst modernisiert, den heutigen Anforderungen angepasst und auch räumlich erweitert werden. Doch nach ersten Studien erwies sich ein Neubau schnell als die wirtschaftlichere Alternative.

Der bei einem Wettbewerb erstplatzierte Entwurf sah eine Neuinterpretation des ursprünglichen Gebäudes vor, die die Konturen seines Vorgängers nutzt und einige Fragmente von dessen Tragstruktur übernimmt. Es entstand ein modernes Kulturzen-trum mit jährlich 60 Konzerten, das auch zu einem beliebten Treffpunkt werden soll.

Der vollständig verglaste Eingangsbereich öffnet sich zum Vorplatz hin und sorgt für ­einen fließenden Übergang zwischen Innen- und Außenraum. Dabei bildet die frei tragende Dachplatte eine schützende und einladende Geste. Der Innenraum wird von »harten« Materialien wie Sichtbeton, Glas und Edelstahl dominiert. 35?–?40 cm starke Betonwände reduzieren den Bedarf an mechanischer Kühlung und haben darüber hinaus akustische Vorteile.

Im starken Gegensatz dazu steht die weiche Membran der Fassade. Die Außenhaut bildet eine 2 mm starke, mehrlagige Kunststoffbahn mit zusätzlichem UV-Lichtschutzmittel und Glasvlieseinlage. Um die einzelnen Befestigungspunkte der Membran herum sind aus der Dämmschicht kreisförmige Aussparungen mit 65 cm Durchmesser ­ausgeschnitten. Die dadurch entstehenden Vertiefungen betonen die Flexibilität und Geschmeidigkeit des Materials.