Gerade rechtzeitig zur Europameisterschaft 2008 wurde der Neubau des Letzigrund-Stadions fertig und »überholte« damit das durch Bürgerproteste blockierte Hardturm-Stadion. Schon der Altbau, der 1925 seine Pforten öffnete, war als Identitätsträger des Stadtrandviertels emotional belegt. Das Konzept des bürgernahen, von der Stadt finanzierten Stadions als erweiterter Stadtraum ohne Mantelnutzungen musste für die Euro 2008 auf 40 bis 50 Spiele der Super League, internationale Leichtathletik-Meetings und vier Großkonzerte pro Jahr ausgelegt werden. Das Spielfeld ist nach dem Vorbild antiker Amphitheater einige Meter in den Grund versenkt und von Tribünen umgeben, über welchen das leichte ringförmige Dach zu schweben scheint. Die elegante Geometrie des Letzigrund-Stadions ist komplex: Das rechtwinklige Bauteil unter der Westtribüne geht in eine strahlenförmige Struktur in den Publikumsgeschossen über und endet im ringförmigen Dach.