Noch steht das »Slip House« allein auf weiter Flur im Süd-Londoner Stadtteil Brixton. Doch das soll sich künftig ändern: Sein Architekt und Bauherr Carl Turner hat es als Teil einer Häuserzeile konzipiert, die künftig die Westseite der Lyham Road komplettieren soll. Aus dem Reihenhauscharakter erklärt sich auch die Gebäudehülle, an der sich zwei Oberflächenmaterialien abwechseln: U-förmige Profilgläser an den beiden Stirnseiten sowie im Obergeschoss – und weißer Putz dort, wo später einmal die beiden Nachbarhäuser anschließen sollen. Hinter der Oberfläche verbirgt sich eine Stahlkonstruktion, die mit Structural Insulated Panels (SIPs) ausgefacht wurde – einer Form des Sandwichpaneels, die aus zwei Lagen OSB mit dazwischenliegender Dämmung hergestellt wird. Die Geschossdecken bestehen aus vorgefertigten Filigrandecken, die auf der Baustelle mit Ortbeton vergossen wurden.
 
Das Haus erreicht Level 5, die zweithöchste Stufe des britischen »Code for Sustainable Homes«. Die U-Werte seiner Gebäudehülle entsprechen dem Passiv­hausstandard – mit Ausnahme der verputzten Wände, wo später die (beheizten) Nachbarhäuser anschließen sollen. Die Wärmeversorgung des Hauses übernimmt eine Geothermie-Wärmepumpe, die Wärmeverteilung geschieht über Bauteilaktivierung der Geschossdecken. Um das Erdreich als Wärmereservoir nutzen zu können, wurden Rohrleitungen in die – aufgrund der Bodenbeschaffenheit ohnehin notwendigen – 12 bis 14 Meter tiefen Gründungspfähle des Hauses eingelegt.

Auf der Dachterrasse ließ Carl Turner acht Hybridkollektoren installieren, die Solarstrom und warmes Wasser gleichzeitig liefern. Gemeinsam mit der Wärmepumpe machen die Kollektoren das Haus in puncto Wärme zum Selbstversorger. Lediglich einen Teil seines Stroms bezieht das »Slip House« noch aus dem Netz.