Im Straßenbild macht das Altstadt Vienna kaum auf sich aufmerksam. Die Rezeption des Hotels im 7. Bezirk liegt in der ersten Etage, die Zimmer sind über verschiedene Stockwerke und in einzelnen Wohnungen des Gründerzeithauses verteilt. Standardisierte Grundrisse gibt es nicht, dafür aber über vier Meter hohe Decken und altes Eichenparkett, das oft behaglich knarzt.

Vor 25 Jahren eröffnete der Manager und Kunstliebhaber Otto Wiesenthal das Hotel am Spittelberg. Sein Konzept eines Zuhauses für Freunde und Gäste hat über die Jahre mehr und mehr Raum eingenommen und zählt heute insgesamt 58 Zimmer, Suiten
und Apartments. Zusätzliche Wohnungen wurden angemietet, Durchbrüche in Nachbarhäuser kamen hinzu. Die einzelnen Zimmer sind von Künstlern, Architekten oder Designern gestaltet — viele von ihnen Freunde der Inhaberfamilie.

Jedes Zimmer ist anders und hat eine persönliche Note. Statt eines austauschbaren Standard-Interiors entstand ein vielseitiger privater Kosmos, der sich nicht gewollt eklektisch präsentiert: Mal steht ein Bösendorfer-Flügel im Zimmer, mal verwandelt sich der Raum in eine persönliche Kinologe, dann wieder sucht eine große Dachterrasse den Dialog mit der Stadt. Matteo Thun und Dietrich Untertrifaller, das Designduo Polka und die Modemacherin Lena Hoschek haben neben vielen anderen bereits Zimmer gestaltet. Bei der jüngsten Erweiterung kamen unter anderem sorgfältig austarierte Interieurs von Adolf Krischanitz, Lilli Hollein und Gregor Eichinger hinzu.