Auf dem Wiener Judenplatz hat Rachel Whiteread ein neues Mahnmal geschaffen. Zu einer Einheit des Gedenkens vereinen sich die Ausgrabungsstätte einer Synagoge und ein Museum zum mittelalterlichen Judentum. Über der Grabungsstätte erhebt sich ein Monolith, dessen Wände an Bücherregale erinnern, in denen die Buchrücken zur Wand zeigen. Das klar und zurückhaltend gestaltete Museum erreicht man über eine Treppe, die in einen unterirdischen Gang mündet. Dieser führt in ein Gebäude aus der Barockzeit, welches früher den Misrachi, einer religiösen jüdischen Vereinigung gehörte. Dort ist heute das Museum untergebracht. Der Innenausbau des Museums ist klar und zurückhaltend gestaltet. Die neu eingefügten Bauteile rücken bewusst vom Bestand ab, Installationen bleiben durchwegs hinter Verkleidungen, meist Stahlblechen, verborgen.